Dienstag, 17. Januar 2012

Bharatpur

Morgens um 5:00h wurde ich wieder mal an irgendeiner Strassenkreuzung aus dem Bus befoerdert. Aber da stand tatsaechlich jemand mit einer Fahrrad-Rickshaw in der Dunkelheit und hat mich zu dem von mir ausgewaehlten Gaestehaus (Falcon Hotel) gebracht und auch noch solange an die Pforte geschlagen, bis der Besitzer aufwachte. Kurze Zeit spaeter lag ich im Bett...

Am spaeteren Morgen gab es ein gutes Fruehstueck im Garten mit gut 6 anderen Europaeern. Danach habe ich erst mal mein Ticket fuer einen Nachtzug von Agra nach Varanasi zu buchen versucht. Erster Klasse ist natuerlich ausgebucht. Dafuer muesste ich etwas langfrisitger planen. Fuer die 2. Klasse stehe ich auf Warteliste...

Da es fuer einen Besuch des Keolageo_Nationalpark schon etwas spaet war, bin ich einfach durch die Felder zu einem Dorf gewandert und habe ich ruhige Stimmung genossen. Schnell wurde ich auch zum Indian Chai eingeladen. Dieser Gewuerztee wird mit sehr viel Milch zubereitet. Und das war mein Verhaengnis. Ich wusste von einer frueheren Reise, dass ich die frische Kuhmilch nicht vertragen kann. Entsprechend war dann auch die Nacht und der heutige Tag. Mein Magen spielte verrueckt.

Die Bauern berichteten, dass sie Senf und Getreide anbauen und auch einige Kuehe und Buffalos haben. Die von der 15 - 30 Personen umfassende Grossfamilie bringt dann die Milch, die sie fuer den eigenen Verbrauch nicht benoetigt und eine Mini-Molkerei in der Stadt.

Ich bin heute aber trotz der Magenverstimmung, die sich etwas abgeschwaecht hatte, gut 1,5 Std. durch den Nationalpark gewandert. Der ein Refugium fuer indische und Zugvoegel sein soll. Aber wie in Europa auch, ruhen die Voegel um die Mittagszeit. Und ich habe mich auch wieder zur Ruhe begeben. Jetzt werde ich mal eine Gemuesesuppe geniessen..

Und morgen geht es nach Agra

Sonntag, 15. Januar 2012

Pushkar

Am 13. bin ich also mit dem 06:00 h-Zug nach Ajmer und von dort mit einem Taxi nach Pushkar gefahren (Ankunft ca. 13:00 h). In dem mir empfohlenen Tulsi Hotel habe ich bei einer netten Familie ein sauberes Zimmer gemietet.

Brahma ist an diesem Ort eine Lotusbluete (Pushkar) entglitten. An der Stelle, an der sie den Boden beruehrte, oeffnete sich eine Quelle und entstand ein See. Dieser heilige See entwickelte sich frueh zu einem hinduistischen Wallfahrtsort und wurde spaet auch von Rucksacktouristen entdeckt.

Um den See stehen unzaehligen kleine Tempel und Ghats fuehren ins Wasser. Morgens, bei aufsteigendem Nebel, ist es besonders beeindruckend, von einer Dachterrasse eines der Hotels den Frauen beim Waeschewaschen und den Menschen bei ihren heiligen Ritualen zuzuschauen. Rund um den See herrscht Fotografierverbot. Und das ist gut so.

Gestern fand das einmal im Jahr stattfindende Fest fuer Jungen und jung gebliebene Maenner statt: Die Drachen wurden fliegen gelassen. Auf mindestens jedem zweiten Haus (alle haben hier Flachdaecher) versammelten sich viele, um ihre super leichten kleinen Drachen fliegen zu lassen (diese benoetigen fast keinen Wind) und natuerlich andere Drachen zum Absturz zu bringen, indem deren Schnuere mit der Schnur des eigenen Drachens durchgeschnitten werden. Begleitet wird natuerlich alles wieder mit lauter Beschallung: Grosse Lautsprecher waren aufgestellt und die unterschiedlichsten indischen Schlager erfreuten alle Dorfbewohner bis in den spaeten Abend hinein (ab 22:00 h ist Ruhe angesagt).

Trotz der Kommerzialisierung des kleinen Ortes - es gibt viele, viele Andenkengeschaefte - ist die Atmosphaere noch beruhigend und der Ort hat eine besondere Ausstrahlung. Inzwischen habe ich mich schon etwas eingelebt und koennte bleiben... Aber um 19:15 h geht mein Nachtbus nach Barathpur..

Dienstag, 10. Januar 2012

Udaipur

Heute morgen habe ich mit Dana noch einen Tee getrunken, dann ist sie weiter gen Sueden gezogen. Und ich bin in Ruhe durch die doch recht huebsche Altstadt gebummelt, habe einen meine Kreditkarte akzeptierenden Automaten gefunden, die Post ent-deckt und gerade noch mal einen Krishna- und einen Vishnu-Tempel angeschaut. Morgen starte ich neu...

Und - wie soll es auch anders sein - starte ich mit dem Palast-Museum, das etwa ein Drittel des Palastes ausmacht, dann gibt es dort noch ein first class-Hotel und die Wohnung des Maharajas. In Udaipur scheint es viele sehr gute Hotels zu geben mit Zimmerpreisen ab 350 Euro aufwaerts. Aber es gibt zum Glueck auch viele in den unteren Preisklassen.

Die Besichtigung mit einem Audio Guide dauert knapp zwei Stunden und ich darf wieder einmal die alter Pracht der Maharajas bewundern. Dann mache ich eine Bootsfahrt zu einer kleinen Insel (auf der wieder mal ein kleines first-class Hotel aufgemacht hat) und kann so Udaipur und die umliegenden Berge vom Wasser aus geniessen. Am spaeten Nachmittag geht es zum Sonnenuntergang mit einer Drahtseilbahn auf einen nahe gelegenen Berg. Wunderschoen. Den Abstieg mache ich dann zu Fuss.

Und heute (11.01.) bin ich zum Shilpgram -Freilichtmuseum gewandert. In diesem Museumdorf sind typische Haeuser der Westkueste Indiens aufgebaut. Na ja, man muss nicht dort gewesen sein. Dann habe ich wieder neue Ecken der Stadt erkundet und noch nette Gespraeche mit jungeTravellern in einem super guten (einfachen) Restaurant gefuehrt. Ich bekam schon mal Tips fuer Pushkar, wohin mein Zug morgen frueh um 6:00 h startet..

Chittorgarh

Zum Fruehstueck kam Dana vorbei und ueberzeugte mich zu einer Fart nach Chittorgarh. So sass ich um 10:00 h wieder im Bus zur 120 km entfernten Stadt. Der Ausflug hat sich gelohnt.

Das wohl groesste aller Forts (600 Ha) liegt (wie fast alle anderen auch) auf einer Bergkuppe, erhebt sich also majestaetich ueber der Sadt. Wir sind einige km durch die diversen Tempel- und Schlossanlagen gelaufen und haben uns versucht vorzustellen, wie das Leben hier wohl vor einigen Hundert Jahren abgelaufen ist.

Gegen 19.00 h waren wir wieder in Udaipur

Ranakpur

Gegen 10:00 h am 06.01. startete mein governmental bus gen Ranakpur. In diesen schlichten Bussen reinige ich erst einmal mein Fenster. Die Sitze lasse ich aber so dreckig... Die Fahrt zum im Avaralli-Gebirge gelegenen Tempel dauerte gut 2,5 h - war aber wie immer in diesen Bussen recht interessant.

Vor dem Tempel liegen verstreut am Strassenrand 4 - 5 "Hotels". Ich hatte mich im Shivika Lake Hotel eingebucht. Der Schwiegersohn des Besitzers war leider sehr unfreundlich, das hat mich aber nicht weiter gestoert, weil der nahe gelegene See einfach eine traumhafte Atmosphaere ausstrahlte. Es gab viele bunte Voegel zu beobachten und eine Affenherde tobte auch umher. Dort habe ich dann mutterseelenallein mein Fruehstueck und Abendbrot einnehmen duerfen.

Der Sri Ranakpur-Tempel soll mit zu den schoensten Jain/Tempeln in Indien gehoeren. Er ist ca 60 x 60 m gross und aus Marmor gebaut. Passt sich wunderschoen in die bewaldete Berglandschaft ein und ist innen insgesamt mit bezaubernden Ornamenten etc. versehen. Der Ausflug hat sich gelohnt!

Die Ruhe habe ich glatt zwei Tage genossen und bin dann mit dem Bus weiter nach Udaipur. Habe mich im etwas teureren Jheel GH eingebucht und am Abend auf der Dachterrasse mit einer netten Polin gekloent.

Sonntag, 8. Januar 2012

Jodhpur

In Jodhpur hatte ich auf Empfehlung ein ruhiges Zimmer in der von einem Oberst a.D. gefuhrten Pension Madho Niwas. Na ja - in J. ist die Luftwaffe stationiert und muss - um im Ernstfall die Verteidung zusichern zu koennen - jeden Abend mehr als zwei Stunden mit wohl allem, was fliegt , trainieren.

Am 04.01. habe ich mich erst einmal bei der Touristen-Info mit Stadtplan und Tagesprogramm versehen lassen und fuer den 05. eine Tour zu den umliegenden Doerfern gebucht. Los ging es natuerlich wieder am Fort. Jeder der bis 1952 selbststaendigen Fuerstentuemer im jetzigen Rajasthan (22?) hat eine riesige Festungsanlage vorzuweisen. Und so kann man den Reichtum der Maharajas erahnen - das ging natuerlich auf Kosten des einfachen Volkes. Und die haengen leider noch immer zurueck.

Vom Fort fuhr ich zur Jawant Thade. Dieses Ehrengrabmal hat eine Maharani fuer ihren verstorbenen Man aus weissem Marmor erbauen lassen. Dann ging es weiter zum neuen Palast: Dieser wurde vom Maharaja Anfang des 20. Jh im Art deco-Stil und der Groesse 195 x 103 m mit 348 Zimmern erbaut. Heute wohnt er nur in einem kleinen Teil. Da gibt es noch ein super Hotel und kleines Museum.

In der Altstadt beginnt um 16:00 h rund um den Uhrturm ein Markt. Das bunte Gewimmel von Angeboten aller Art, Frauen in farbigen Saris, Kindern, Maennern, Motorraedern, Rikshas etc. ist kaum vorstellbar.

Donnerstag wurde im um 08:00 h abgeholt. Wie auf Busfahrten zu dieser Tageszeit sah ich an Hauptstrassen viele aermlich gekleidete Menschen mit Essgeschirr stehen. Wie ich erfuhr, sind dies Tageloehner, die auf Arbeit warten und wohl auch bekommen. Ein Mann erhaelt fur ein Tagwerk (8 - 9 h) 120 Rupies (gut 1,80 Euro), eine Frau 100 R. und ein Kind 60 R.

Unser erster Stopp war in einem Toepferdorf. Hier wurden auf fast jedem Hof Wasserkruege aus Ton gedreht und im Holz/Kuhdungofen gebrannt. Diese Kruege sind huebsch, leicht und kuehl.

Weiter ging es zu einem Bauernhof. Die Bauern koennen ihre Aecker nur zur Regenzeit im Juni bis August beackern und so auch nur eine Ernte einfahren. Angebaut wird hauptsaechlich Getreide, Linsen und Senf. Wenn sie Glueck haben, haben sie einige Kuehe, Schafe oder Ziegen. Einen Wassertank teilen sich die Bauern. Wasser verteilt das Government gegen Bezahlung. Ich habe dann zur Belustigung der Frauen eine Beedi geraucht und etwas Opium getrunken. Eine Wirkung jedoch nicht gespuert.

Weiter ging es Wildtiere anschauen. Leider konnten wir nur einige Gazellen entdecken. Aber die Stimmung in dieser Steppenlandschaft war beeindruckend. Als naechstes fuhren wir zu einem Weberhof. Hier wurden Teppiche hergestellt. So auch auf vielen umliegenden Hoefen, die hier aber gesammelt und von hier aus vermarktet wurden.

Als letztes fuhren wir natuerlich noch ein Exportgeschaeft an. In Rajasthan kann man aber sehr gut Silber-, Gold- und Edelsteinarbeiten, Gewebtes und Geknuepftes kaufen. Nur sollte man sich ueber Qualitaet und Preis genau erkundigen und fuer den Kauf Zeit mitbringen. Eine geruhsame Preisverhandlung bei einem Indian Chai (einem Glas Tee) gehoert dazu.

Dienstag, 3. Januar 2012

Jaisalmer

Ich stze in einem Internet Cafe in Jodphur: Der Raum ist hoechstens 10 qm gross, ich setze in einer hinteren Ecke, direkt neben mir das staendig benutzte Faxgeeraet, daneben wieder ein Internet-Benutzer, hinter mir stehen zwei ebenfalls verwendete grosse Fotokopiergeraete und Richtung Tuer stehen noch 5 weitere Maenner. Da werde ich nur trotzdem versuchen, von Jaisalmer zu berichten...

Die letzte Nacht in Bikaner verbrachte ich schlaflos bei lauter musikalischer Beschallung der gesamten Stadt. So wurde wohl ein Festival eingeleitet. Kein Inder fuehlt sich aber ueber so etwas gestoert! Um 5.00 h stand ich an der zum Glueck in Hotelnaehe gelegenen Bushaltestelle und die Fahrt verlief dann auch reibungslos. Vorbei an spaerlicher Landwirtschaft und durch die mehr Steppe als Wueste Thar. Alles macht einen recht aermlichen Eindruck. Gegen 14:oo h bin ich in Jaisalmer eingetroffen und konnte mich wieder mal der Hotel-Schlepper nicht erwehren. Prompt buchte ich fuer die erste Nacht eine laute Bleibe. Gleich im Anschluss fand ich aber ein ruhiges privates Gaestehaus, in das ich am Silvester fuer drei Naechte einzog.

Der Vermieter bot fuer seine 18 Gaeste (es gibt sicher nur 6 Zimmer aber Inder sind immer zu mehreren in einem) eine Tour in die Wueste an und um 15:00 h sollte es losgehen. Um 16:00 h standen wir noch immer seelenruhig vor der Pension und warteten auf was auch immer. Schliesslich wurden wir auf 3 Autos verteilt, unseres hatte nach kurzer Fahrt einen Platten, der Ersatzreifen hatte nicht genug Luft. Aber irgendwann noch vor Sonnenuntergang kamen wir bei den auf uns wartenden Kamelen an und der gut einstuendige Ritt zu schoenen Sandduenen konnte beginnen. Dort war schon ein Rastplatz und Lagerfeuer vorbereitet und wir bekamen viel zu essen, gut Wasser zu trinken (und drei Flaschen Bier fuer die drei Auslaender) und Volkstanz geboten. Ab 22;00 h wurde es doch empfindlich kalt... Aber zurueck ging es nach Mitternacht.

Neujahr habe ich auf der ruhigen Dachterrasse der Pension einen Ruhetag eingelegt - nur unterbrochen von einem Spaziergang auf den nebenan gelegenen Berg der Einaescherung der ortsansaessigen Maharaja-Familie. Ein sehr ruhiger schoener Ort mit vielen kleinen Tempeln. Hierher kommen auch viele Menschen zum Sonnenuntergang. Und der ist in Jaisalmer ein ganz besonderes Erlebnis. Schon in der Spaetnachmittagsonne werden Stadt, Festung und umgebende Landschaft in ein eintoeniges gold- oder honiggelb gehuellt. Diese Stimmung ist schon etwas ganz besonderes!

Am 02.01. bin ich dann frueh in die wunderschoene verwinkelte Altstadt gestartet. In der uralten Karawanenstadt ist der Anschluss wohl nur durch die immer mehr werdenden Touristen erfolgt. Aber die sind morgens um 09:00 noch nicht unerwegs. Eins der vielen herrschaftlichen Havelis konnte ich besichtigen und bin von den im Inneren (und auesseren) vorzufindenden Steinmetzarbeiten und Malereien begeistert. Dieses eine Handelshaus gibt es in fuenffacher Ausfertigung: anfang des 19 Jh hat ein reicher Kaufmann jedem seiner 5 Soehne ein gleiches Haus gebaut.

Ebenso beeindruckend war wieder der Palast des Maharajas innerhalb der riesen auf einem Bergdreieck gelegenen Festung. Im Laufe der Jahrjhunderte wurde hier drei mal Jauhar begangen. Es wurde also angesichts der Hoffnungslosigkeit eines Angriffs Selbstmord veruebt - die Frauen und Kinder starben im Feuer und die Maenner dann im Kampf.

Ein ausgiebiger Bummel durch die Festung, Kaffee mit Blick auf die Landschaft und nettem Gespraech mit anderen Touris schlossen meinen Besuch ab.

Und morgen wird Jodhpur erkundet..

Freitag, 30. Dezember 2011

Bikaner

Die gut 7stuendige Busfahrt von Jaipur nach Bikaner war wieder recht strapazioes. Habe aber gleich ein sehr schoenes, ruhiges Hotelzimmer in einem alten Patrizierhaus gefunden und das hebt die Stimmung!

Bikaner hat eine recht interessante Altstadt, in der viele Havelis (grosse reich geschmueckte und verzierte Handelshaeuser in Rajasthan) mit wunderschoen geschnitzten Walnussholzfassaden zu bewundern sind. Man fuehlt sich um viele Jahre zurueckversetzt, wenn nicht auch hier die Rikshas das Bild praegten.

Wunderschoen ist jedoch das Junagarh Fort - einer der schoensten Stadtpalaeste in R. An den beiden Eingangstoren finden sich Handabdruecke von Frauen, die ihren fuerstlichen Ehemaennern nach deren Ableben auf dem Scheiterhaufen mehr oder wenigr freiwillig folgten und so zu Satis wurden. Im Gewirr der unzaehligen Empfangsraeume, Hoefe, Hallen, Schlafraeume kann man sich stundenlang an den Spiegelintarsien und Wandmalereien erfreuen. Zudem ist Ruhe im Palast...

Am zweiten Tag bin ich mit dem Bus erst einmal zum ausserhalb gelegenen Karni-Mata-Tempel gefahren. Ein ekelerregender Gestank und tausendfaches Gequieke beherrschen das Innere des Tempels, denn hier gibt es Tausende von wohl genaehrten und zum Glueck sehr ruhigen Ratten und Mausen, die im Tempelkomplex verehrt und gefuettert werden. Die Glueck bringenden weissen Ratten habe ich leider nicht gesehen.

Haber zum Glueck dort, wie auch im Hotel wieder nette Menschen getroffen, so dass die Tage in Bikaner recht kurzweilig waren.

Heute frueh im 05:00 h bin ich in den Bus nach Jaisalmer gestiegen. Die ersten Stunden war es entsetzlich kalt und gegen 14:00 h kam ich ziemlich gefrustet in der von Touristen ueberfuellten Wuestenstadt an. Fuer die erste Nacht habe ich ein entsetzliches Hotel, ab morgen eine nette Privatpension. Zum Glueck traf ich bei meinem ersten Rundgang durch das riesige mit wieder huebschen Havelis und Buergerhausern ausgestattete Fort vier sehr nette junge Menschen, die mich erst einmal zum Bier ueberredeten, danach sieht die Welt wieder besser aus.

Montag, 26. Dezember 2011

... Jaipur

Fuer die Fahrt nach Jaipur habe ich mir einen privaten Minibus ausgewaehlt. Um kurz vor 6:00 h wurde ich vom Hotel abgeholt. es ging erst einmal zu Fuss in ein anderes Gaestehaus. Nachdem 5 weitere Personen eingetrudelt waren, mussten wir schnellen Schrittes fuer gut 15 Minuten durch eine dunkele, total verdreckte Seitengasse marschieren. An einer Hauptstrasse angekommen, hiess es erst einmal warten. Dann traf ein Bus nach Agra ein, in den ausser mir alle stiegen. Nun stand ich allein mit um ein Lagerfeuer sitzenden frierenden Indern allein da. Endlich gegen 7:15 h trat aus dem Nichts ein Mann hervor und befahl mir mitzukommen, der Bus nach Jaipur sei da. Ich war der erste Gast. bis die anderen 11 abgeholt waren, war es 8:30 h und wir konnten gen Jaipur starten.

Die Strasse nach Jaipur (260 km) wird 4- bis 6-spurig ausgebaut und auch so schon genutzt - von Pferde- und Kamelfuhrwerken bis hin zu LKW. An den Linksverkehr haelt man sich nur, wenn der Verkehr fliesst. So kam unser Fahrer in einen Stau, wechselte dann bei erster Gelegenheit auf die rechten Spuren und fuhr gut 5 km als (sogenannter) Geisterfahrer weiter - bis er in eine ihm genehme Seitenstrasse abbog.

Auch hat man den Eindruck, dass diese Schnellstrassen quer durch Doerfer gebaut werden, schnurgerade, was im Wege steht, wird abgerissen.

Das Busfahren treibt immer wieder meinen Adrenalinspiegel hoch... Und ich frage mich, warum die indischen Busfahrer nicht laengst am Formel 1-Zirkus teilnehmen. Die Nerven haben sie.

Gegen 14:00 h stoppte der Bus 11 km vor Jaipur / in Amber und ich musste mit einer Riksha weiter. Auf Empfehlung des Fahrers fand ich bei einer netten Familie Quartier und gleich ging es weiter zum Jal Mahal / einem huebschen Wasserschloss und den wunderschoenen Grabstaetten von Gaitor - drei ruhig gelegene schon anzuschauende Marmortempel.

Und gestern stand ich endlich vorm Palast der Winde oder Hawa Mahal - dem Wahrzeichen Jaipurs. Dieser, wie Teile der dahinter liegenden riesigen Palastanlage und die in naeherer Umgebung liegenden Hauser strahlen in dem der Stadt den Namen gebenden "pink". Alles wunderschoen anzusehen!

Ansonsten ist Jaipur gewoehnungsbeduerftig / schmutzig und sehr arm. Da kommt bei mir nicht die richtige Freude auf.

Heute habe ich mir die 11 km entfernt gelegene Palastanlage in Amber angesehen. Auch hier gibt es wunderschoene Handwerksarbeiten zu bewundern. Die Groesse der Anlage ist schwer vorstellbar. Bevor Jaipur Anfang des 18.Jahrhundert zur Hauptstadt der Kachwahas, einem Rajputengeschlecht, wurde, war dies Amber.

Vorhin traf ich eine sehr nette Chinesin, die zum Glueck dieselben Probleme mit Jaipur hat - aber sehr von Udaipur schwaermte. Na, ich nehme morgen erst einmal den Bus nach Bikaner (7 h mindestens) in die Wueste Thar. Ohne der warmen Ski-Unterwaesche waere ich wohl schon umgekehrt...

Freitag, 23. Dezember 2011

Delhi

Am 22.12. gegen 1:30 h erreichte mein Flughafentaxi den von mir fuer die Uebernachtung ausgewaehlten Stadtteil Paha Ganj. Alles wirkte sehr einfach und im Dunkel etwas beaengstigend. Aber im Hotel Shelton gab es noch ein sauberes Zimmer - das leider nur sehr laut ist.

Paha Ganj ist bis in die Nacht hinein sehr lebhaft. Ein kleines Geschaeft ist neben dem naechsten und davor noch Verkaufsstaende. Auf den engen Strassen tummeln sich Fahrrad- und Autorickshaws, Motorraeder, Autos und viele Fussgaenger - aber keine Kuehe. So habe ich am Donnerstag erst einmal ausgeschlafen (?) und bin dann im schlichten Indien eingetaucht.

Heute Vormittag ging es mit einer Rickshaw zur Jamia Majid - der groessten Moschee Indien in Alt-Delhi. Von dort - und besonders vom Minarett, dass gerade zur Besichtigung geoeffnet, gab es einen herrlichen Blick ueber das leider etwas im Nebel verschwindende Delhi.

Nach einem kurzen Spaziergang war ich dann im Roten Fort, der gewaltigen Festungsanlage, die im 17. Jahrhundert aus rotem Sandstein gebaut wurde und inzwischen zum Weltkulturerbe zaehlt. Der hierfuer gebaute Pfauenthron steht seit Anfang des 18. Jh in Theheran.

Nach einem kurzen Abstecher zur Raj Ghat Gedenkstaette ging es weiter zum Connaught Place, dem zentralen Platz in Neu Delhi. Rechtzeitig vor der Dunkelheit kam ich geschafft im Hotel an. Und morgen um 6:00 h faehrt der Bus nach Jaipur ab.

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