Donnerstag, 26. Januar 2012

Varanasi

Die Nachtfahrt nach Varanasi im Schlafwagen war sehr angenehm. Meine zweite Decke brauchte ich nicht, der Wagen war beheizt, es gab zwei Bettlaken und ein Kopfkissen. Reiner Luxus, den ich auch noch zum "Rentnerpreis" erhielte, mit einem Rabatt von 40 %! Das Ersparte gab ich direkt in V. aus: Auf dem Bahnsteig sprach mich ein Rickshaw-Fahrer an, der sich nicht abwimmeln ließ. Der Beamte am vorm Bahnhof befindlichen Prepaid-Schalter und meine Unwissenheit waren auf Seiten des R-Fahrers. Der fuhr mich erst einmal zu einer sicher 3 km entfernten Bootsanlegestelle, aus dem Dunkeln (es war kurz nach 5 h) tauchte ein Bootseigner auf. Und im nu war ich mehr Geld los, als die Bahnfahrt von Agra nach Varanasi gekostet hatte und ich sass frierend in einem Boot und bedauerte die bereits im Wasser der Ganges stehenden Wäscher. Das von mir ausgewählte, direkt am Ganges gelegene Ganpati Guest House hatte noch kein Zimmer frei. Und so konnte ich erst nach einem guten Fruehstück gegen 08:00 h eine - zum Glück warme - Dusche nehmen.

Vom meinem Zimmer zur "Gangespromenade" waren es 86 Treppenstufen. Dann hatte ich es aber sehr nah zum Hauptverbrennungsghat, an dem täglich etwa 200 Verbrennungen stattfinden. Als Ausländerin durfte ich diesen Zeremonien zuschauen - einer Inderin ist es untersagt.

Die vielen nebeneinanderliegenden Ghats sind recht gut erhalten - hierfür haben meist Maharajas die Patenschaft übernommen. Es herrscht ein buntes Treiben. An einem Ghat arbeiten die Wäscher, am nächsten werden Waschzeremonien abgehalten, an einem anderen werden Buffalos gewaschen.

Aber am meisten los ist an den zwei "Hauptghats": Hier treffen die Pilger ein, hier wird jeden Abend eine Puja (religiöse Zeremonie) abgehalten, hier starten die meisten Boote. Dem bunten Treiben hätte ich tagelang zuschauen können!

Am 22.01. habe ich mir ein Fahrrad-Rickshaw zur 22 km entfernten Stadt Sarnath gemietet. Dies ist eine der vier heiligen Städte der Buddhisten. Gautama Siddharta soll in Sarnath seine erste Predigt gehalten haben. Die auf einer ehemaligen Tempelanlage gelegene Chaukhandi Stupa - wurde von vielen Buddhisten - wie mir schien, besonders aus Tibet - betend umwandert. Eine sehr angenehme Atmosphäre herrscht hier.

Zurück am heiligen Fluss Ganges habe ich dann noch am abendlichen Puja teilgenommen.

Auch am Montag war wieder mal ein Feiertag, diesmal zu ehren Shivas. Massen an Großfamilien fielen in V. ein und strömten zum Bad und Waschen der Wäsche in den Ganges, eine Bootsfahrt mit Puja durfte nicht fehlen. Auch viele Hochzeitspaare waren dabei, der Bräutigam ging voran. Sein langes Tuch und der "Schleier" der Baut waren verknotet. So musste sie schon jetzt dezent ihrem zukünftigen Gatten folgen.

Das bunte Treiben an diesem heiligsten Ort der Hindus hätte ich noch Tage erleben mögen.

Außerdem wurde in meinem Gästehaus ein Spielfilm unter australischer Regie gedreht - da ging es sehr hektisch zu.

Am Dienstag Vormittag genoss ich eine letzte Bootsfahrt entlang der Ghats. Dann hieß es Abschied nehmen...

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